Die/Der aktuelle Gin Craze geht weiter. Kein neuer Gin ohne eigene Homestory, ob es nun um den Erfinder der Rezeptur, den Ort der Destillation oder die Vielzahl an (geheimen) Botanicals geht. Auch der seit kurzer Zeit in Deutschland erhältliche "Old English Gin" (44% Vol., 0,7l, um 30 EUR) aus dem Hause "Hammer & Son Ltd." ("Geranium" Gin) kann mit mehr oder weniger nützlichen Zusatzinformationen aufwarten. Als da wären: "Ein Rezept von 1783", "die älteste noch betriebene Brennblase Englands" und ein aufseheneregendes Packaging mit einer gebrauchten Champagnerflasche, weichem (!) Wachsüberzug über dem Naturkorken und - finde ich großartig - abblätternde Ökofarbe bei der Beschriftung inklusive.
Der Witz bei der Sache: Der "Old English Gin" schmeckt einfach gut. Das Zeug wird in der "Langley Distillery" (u.a. auch "Martin Miller's") unter Zugabe von 11 Botanicals gebrannt und dann in der Londoner "Thames Distillery" direkt vor der Abfüllung mit 4 Gramm Zucker pro Liter gesüßt. Was in grauer Vorzeit aufgrund der mangelnden Qualität der Brände nötig war, ist hier ein, wie ich finde, abrundendes Element. Ansonsten haben wir einen ganz normalen Vertreter der Gattung "London Dry Gin", den ich aufgrund seiner Wachholderlastigkeit als einen Traditional Gin bezeichnen möchte. Besonders cremig ist er auch - hätte ich fast vergessen. Weitere Tastingnotes gibt hier und da nachzulesen. Das Geschmacksprofil schreit geradezu nach Tom Collins und einem ordentlichen Ramos. Hmmm...
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