Nun ja, da ist zum einen der schwerwiegendste Eingriff in die drei Abfüllungen umfassende Range: Die Neufassung des Lasanta, der Ex-Sherrycaskfinish-Variante. Glenmorangies Standardmalt names Original (10y, 1st- und 2nd-Fill-Ex-Bourbonfässer) wurde bislang um ein 2jähriges Olorososherryfinish erweitert und so als Zwölfjähriger angeboten. Damit ists erstmal vorbei, denn zusätzlich kommen nun auch Ex-Pedro-Ximenez-Sherryfässer zum Einsatz. Das Ganze wird so eine Portion runder, da man zugleich den Alkoholgehalt von 46 auf 43% Vol. reduziert. Das Age Statement bleibt aber - immerhin. Dafür haben die Tester - und ich saß bei der Veranstaltung im Münchner Les Fleurs Du Mal zwischen zwei ausgewiesenen Glenmorangiekennern - zum einen ein "Loch" wahrgenommen und zum anderen eine gewisse Portion Sonnalta (ja klar, das PX-Wood) geortet. Im Großen und Ganzen schmeckt der neue, gefärbte (!) Lasanta (UVP: 44,99 EUR) gefälliger und süffiger als sein Vorgänger.
In den oberen Gefilden von Charles heiligen Hallen versuchten wir mit zwei rund 55% Vol. starken Fassproben von 12jährigem Oloroso- und PX-Sherry-gefinishtem Glenmorangie (und etwas Wasser) den Lasanta nachzubasteln, was m.E. gründlich misslang - zumindest bei mir. Nicht nutty genug mein Resultat. Zumindest in diesem Punkt gab mir die sympathische Global Brand Ambassadorin und Part Of The Whisky Creation Team Karen Fullerton recht, die im Lauf der Veranstaltung kaum mehr gegen die zunehmende Lärmkulisse aus der sich füllenden Bar ankam. Eine Feststellung am Rande: Mit der Zugabe von etwas hochprozentigem Ex-Oloroso-Destillat ließ sich der Neue recht ordentlich tunen. Das "Loch" war auch plötzlich verschwunden. Nein, das habe ich Frau Fullerton nicht auf die Nase gebunden und ich schreibe Dr. Lumsden auch keine Email.
(Ach, jetzt sind sie alle schon weg; Quelle: whisky.de)
Was gibt es sonst Neues? Da ist zum einen das etwas aufgepeppte Packaging (Zitat Glenmo-Werbebroschüre: "Die Hochwertigkeit der Verpackung wird in 2014 weiter optimiert und stärkt damit die Kaufbereitschaft...") mit einem zweiteiligen Frontlabel, das - in schwarz - ab sofort auch den Quinta Ruban (weiter 46% Vol., UVP: 49,99 EUR) ziert. Der Nectar D'Òr (auch weiter mit 46% Vol., UVP: 54,99 EUR) wurde zudem um eine etwas größere Premiumschachtel geadelt. Mit dieser "angepassten Positionierung" (Zitat: Werbebroschüre) entsteht aus den bisher gleichberechtigten Abfüllungen, die im Onlinehandel zuletzt für je rund 37 EUR angeboten wurden, eine optisch und preislich deutlich abgestufte Range für "Malt Discoverer, Amateure und Connoisseure". Ja so.
Ich sehe mich da bei den Discoverern ganz gut aufgehoben. In dieser Eigenschaft durfte ich kürzlich Glenmorangie 25y (sehr sehr sehr gut, sehr rund - ohne langweilig zu sein, leider etwas teuer) und einen umwerfenden 9jährigen Westport (1st- Fill-Ex-Oloroso) aus der 2013er Feinschmecker Edition (inzwischen ausverkauft) entdecken.
Zum Abschluss noch ein kleiner Test zur Frage "Glenmorangie oder Hyundai?": Bitte hier klicken (Ich hatte übrigens 100% richtig).