Mittwoch, 1. Oktober 2014

Im Vorfeld des BCB 2014... (Teil 2)

Die USA sind das offizielle Gastland des BCB 2014, der - wie schon berichtet - nächste Woche die Bundeshauptstadt erschüttern wird.

Zunächst hat aber Mixology/BCB-Mastermind Helmut Adam die Nerd/Connaisseur/Blogger-Szene erschüttert, als er am 17. September - also grade mal 20 Tage vor der Veranstaltung - auf einem deutschsprachigen Cocktailforum u.a. verkündet hat: "...Am Einlass zum Bar Convent kann ein Fachnachweis verlangt werden. Ist der Besucher nicht in der Lage, diesen zu erbringen, wird kein Einlass gewährt..."

Während man sich noch wundert, dass auf einer Messe für "Gastronomen, Bartender, Spirituosen- und Getränkehersteller, Fachhändler und Connaisseure" (Quelle: FAQs des BCB-Ticketshops) ausgerechnet die phasenweise von der Industrie gepamperten Letzteren rausfliegen sollen, obwohl sie ohne Vorspiegelung falscher Tatsachen (siehe Screenshot) an Eintrittskarten gelangen können, schlägt der Hamburger Gastronom Jörg Meyer in die gleiche Kerbe und hätte - so kann man (wenn man will) zwischen seinen Zeilen lesen - am liebsten nur noch echte Bartender beim BCB (Stichwort: strenge Tür). Weg mit dem sich anwanzenden Pöbel, der sich doch nur gratis volllaufen lassen will! (Update: Herr Meyer hat dieses Missverständnis aufgeklärt - siehe unter Kommentare)
Leider sehe ich die rechtliche Situation um den 2014er Event (und die Übernahme meiner nicht unerheblichen Flug- und Hotelkosten durch den Veranstalter) als nicht ausreichend geklärt an und reise deshalb (vielleicht zum letzten Mal) persönlich nach Berlin - statt des Fachnachweises, mit der Mixology-Abokündigung im Handgepäck...
Genug davon an dieser Stelle und zurück zum Stoff - zum flüssigen natürlich. Wenn Herr Huhn etwas von Mezcal versteht, dann versteht Herr Werner mindestens ebensoviel von Whiskey - von amerikanischem Whiskey. Mike's legendäre Willett-Abfüllung eines 17jährigen Bourbon wird dieser Tage nicht umsonst für über 400 EUR gehandelt - Tendenz steigend. Zuletzt hatte er seine Fühler allerdings nach Texas und Michigan ausgestreckt und ein paar Bottles aus diesen Regionen nach Good Old Germany importiert. Ich konnte mich der Sache annehmen und starte mit drei Abfüllungen aus Texas. Yeah!

Yellow Rose Outlaw Bourbon (100% Mais, 46%): schöne, leichte Nase, dann nicht so süß wie erwartet, eher trocken mit starken Einflüssen der kleinen (!), ausgekohlten Fässer, kurz und jung; verlangt nach etwas - äh - Cola;

Yellow Rose Double Barrel (Straight Bourbon mit Finish in Weinfässern, 43%): dunkler - auch in der Nase, mehr dunkle Schokolade, etwas süßer ohne übermäßig in schwere Vanille zu gleiten, leider nur 43% - etwas zu kurzer Nachklang; Gelungen!

Yellow Rose Straight Rye (blended & bottled in Texas, und wo distilled?, 45%): oha! Meine Probe hat einen äußerst gruseligen Beigeruch/-geschmack (Kork?). Daher kein Urteil - Brauche Nachschlag...


Man muss dieser Tage schon froh sein, wenn der U.S. Craft Whiskey, der da vor einem steht, zumindest von einem Hersteller kommt, der überhaupt eine Destillerie am laufen hat. Ob er seinen (Achtung: Nicht-Straight) Bourbon Whiskey nun zu 100% selbst gebrannt hat oder nicht, ist mit der nichtssagenden Angabe "Made in Texas" gerade nicht aufzuklären, da es "Distilled In Texas" heißen müsste. Aber sei's drum. 

Ole George Rye kommt aus der Grand Traverse Distillery im Bundesstaat Michigan. Es spricht vieles dafür, dass der Stoff zu 100% dort produziert (ja, auch destilliert) wurde.

Ole George Rye (100% Roggen, 46,5%): endlich erschnüffle ich mal (angenehme) Klebstoffnoten, dann typische Ryewürze aber man fällt auf ein süßes Bettchen und auch der Alkohol tut nicht weh; Ein schöner Sipping Rye mit etwas trockener Eiche im Abgang!

2 Kommentare:

  1. Der geschätzte Autor dieses Blog möge es mir verzeihen - aber zwischen den Zeilen lesen beherscht er nicht .

    Ich finde die Entscheidung des Barconvent "falsch" und die Kommunikation dieser unerwarteten Änderung mehr als schlecht.

    Ich kenne viele Löwen Stammgäste die sich Tickets gekauft haben - und die sehe ich dort lieber als den einen oder anderen "Fachbesucher"

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    1. Danke für die Klarstellung, lieber Herr Meyer.

      Der Autor dieses bescheidenen Blogs hatte Ihren Vorschlag einer "harten Tür" in Ihrem Blogartikel und den Satz "Es ist ein "schwieriger" Grad mit den Hobby Mixern und sogenannten Connaisseuren." missverständlicherweise mit dem folgenden Passus über die strengen Regeln beim u.a. von Ihnen ins Leben gerufenen "Club De Cantineros", der nur "Bartender durch und durch" zulässt, in Verbindung gebracht.

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