Die guten Nachrichten vorneweg: Am gestrigen Nachmittag wurden in Münchens "Goldener Bar" weder der "Ass Cleaner"-Cocktail (der in einer doppelt gerollten Klorolle serviert wird) noch eine neue Art des Bartending erfunden. Beim "Nikka Perfect Serve" ging es vielmehr um das hier und da seit einiger Zeit bemerkbare Bestreben der Barszene sich weniger um sich selbst zu drehen als vielmehr den Gast als solchen wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Ein anspruchsvoller Wettbewerb fand auch noch statt...

Zunächst gab Stanislav Vadrna, Leiter des "Analog. Bar Institute", "Europe's Japanese Bartender Number One" und Brand Ambassador für "Nikka" einen Einblick in sein (Bar)Weltbild und seine Auffassung von modernem, klassischen Bartending. Mit dem Mantra "ichi-go - ichi-e" stellt er den Moment als nicht wiederkehrende Chance in den Mittelpunkt seines Konzepts und erläutert Begriffe wie "Sprezzatura", den Geist von Aloha und zieht Parallelen zur japanischen Teezeremonie. Aha. Nun sollten einige der von Vadrna gezeigten kleinen Praxisbeispiele eigentlich die Basis des Bartenderhandwerks sein, manchmal sind sie es aber nicht. Und um beim Rühren eines Drinks innerlich zu tanzen und jede Bewegung mit schlichter Eleganz und Lässigkeit auszuführen gehört mehr als nur ein guter Vorsatz und ein bisschen Übung. Mir persönlich haben Stan und seine Botschaft sehr gut gefallen und die anwesenden Profis haben sie sicher verstanden (und nicht nur gehört).


Weitergucken: Pictureshow on Facebook (copyright Barzirkel München 2011)
Weiterlesen: Ein lesenswerter Artikel über Japans Whiskys findet sich in der aktuellen Ausgabe 3/2011 des "Whiskybotschafters" und (kleiner Nachtrag) auch das Magazin "Mixology" hat mittlerweile über die beschriebene Veranstaltung berichtet.
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