An wem die fast schon unübersichtliche Auswahl der Cambabiere bislang vorüber gegangen ist, hat dringend Nachholbedarf. Hier wurde schon über das Lovebeer berichtet, das vielerorts für ein gewisses Medienecho gesorgt hatte, aber trotzdem ein verdammt gutes Bier ist - auch in der 2013er Auflage. Neben dem unumgänglichen IPA, einem verblüffenden Milk Stout, diversen anderen Handbieren im 0,33er Flascherl und Basics wie Hellem, verschiedenen (Saison)Weißbieren und Dunklem, haben es mir die Bockbiere - insbesondere der Dunkle Doppelbock sowie Pale Ale und Brown Ale besonders angetan. Das letztere und die Böcke eignen sich - Versuche der fleißigen BrauKon/Cambabraumeister haben das ergeben - hervorragend zur Lagerung im Holzfass. Holzfassgereifte Biere bzw. Bier aus dem Holzfass gibt es aus verschiedenen Quellen. Nicht alle verwenden dabei frische Whisky-, Cognac- oder Weinfässer, sondern verstehen auch das Abfüllen in ein ausgepichtes oder ausgekleidetes Holzfässchen bereits als Holzfasslagerung. Bei Camba Bavaria bemühte man sich in den letzten Jahren allerdings erfolgreich um Portwein-, Rum-, Sherry-, Bourbonwhisky- und Cognacfässer, die möglichst frisch, d.h. kurz nach dem Entleeren in der Brauerei mit Bier befüllt wurden und dann im temperierten Lager für mehrere Monate zur Reifung ihres Inhalts lagerten.
Das Ergebnis wird in 0,75l fassende Flaschen gefüllt und kann für Preise ab ca. 20 EUR pro Buddel im gutsortierten Einzelhandel oder auch glasweise im noch besser sortierten Gastronomiebetrieb getrunken werden. Schön. Aber wie schmeckt das Zeug? Beim Oak Aged Bierfestival wurden alle derzeit erhältlichen 15 (oder 16?) Sorten ausgeschenkt und so konnte ich einige der mir noch unbekannten Kombinationen probieren. Mein Fazit: Favoriten sind weiter die Bourbon- und sherryfassgereiften Biere, die entweder eine karamellige Vanillenote oder eben eine wunderbar abrundende Fruchtsüße beisteuern. Ahhh. Besonders nach dem Imperial Stout aus dem Bourbonfass sollte man Ausschau halten. whatadrink! Die Biere aus dem Portwein-, Rum- und Chateau D'Yquem-Fass hatten auch was für sich, waren aber entweder fast schon zu rund (bei aller Ungewöhnlichkeit) oder erschienen zumindest mir mit einigen Säurespitzen, die ich so nicht unbedingt haben muss. Gleichförmig oder gar uninteressant ist keines davon - das ist klar.
Dies galt auch für die Bierkreationen der, von Cambaboss Markus Lohner eingeladenen, Hobbybrauer aus ganz Deutschland, die in einem eigenen Bereich ergründert werden konnten. Der Leser blickt noch verwundert auf die Begriffe Craft oder Micro Brewer? Schnee von gestern! Hier kommen schon die Nano Brewer mit ihren Gerstensäften aus der hauseigenen Versuchsbrauerei im Kellergeschoss. Ich übertreibe? Von wegen! In meiner malerischen Nachbarortschaft Prittlbach treiben mittlerweile drei (!) Hobbybrauer ihr - ich konnte mich teilweise schon überzeugen - bestens mundendes Unwesen. Bierland
Schöner Bericht.
AntwortenLöschenMacht Durst. Würde gern mal Oak Aged Geschichten probieren. Klingt spannend.