
Ganz anders zeigt sich der Münchner Vertreter. M&D´s Ingwer Liqueur (meine Probe stammt aus LN 03/2010/I) hat eine feine, goldbraune Farbe, die offenbar vom bei der Herstellung verwendeten braunen Rohrzucker und/oder von den 3%-Anteilen Jamaika Rum stammt, die zur Verfeinerung beigefügt werden. Noch eine andere sog. Puffersubstanz soll das Wesen des Likörs ausmachen, doch handelt es sich dabei - ja, wie soll es anders sein! - um eine geheime Zutat. In der Nase ist auch der Bayer angenehm zurückhaltend, explodiert dann aber mit kurzer Süße und feurigem Ingwer- und weißer Pfefferaroma am Gaumen. Nebenbei führt der Jamaikaner einen Tanz auf und gesellt sich perfekt zur Pfeffermeute. Dies ist ein absolut gelungenes Produkt (wie "The Duke" mit Biosiegel!) und daher der klare Sieger dieser Runde. Einziges Manko: Die optisch gelungene Flasche ist mit ihrem schweren Fuß und der schlanken Form ein potentieller Wackelkandidat auf der Backbar.
Auf der Persephone-Webseite wird der Ingwerlikör derzeit noch nicht erwähnt. Giffard bietet auf seiner Internetpräsenz übrigens eine ganze Reihe von Rezeptvorschlägen für den "Ginger...", aber ob man Ingwer- mit Melonenlikör, Gin sowie Kokos- und Kiwisirup kombinieren mag, ist jedem selbst überlassen.
Und noch was: Meines Erachtens zurecht wird die mangelnde "Mixability" des Münchners aufgrund der oben beschriebenen Rumnote kritisiert. Aber zum einen reicht mir mal hin und wieder ein Schuss davon zum Scotch (à la "Debonair" oder in Richtung "Penicillin") und zum anderen haben Max & Daniel wohl einen anderen Ansatz verfolgt.
Weiterführendes: tastings-blog.de und mixology.eu
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