Montag, 13. Mai 2013

Ardbeg Ardbog - Whisky für die Applekids?

Längst ist bekannt, dass die einzige (!) Limited Edition des Jahres 2013 aus dem Hause Ardbeg den Namen Ardbog tragen wird. Am sogenannten Ardbeg Day - dem 1. Juni 2013 - ist der offizielle Verkaufsstart. Am 1. Mai konnten Mitglieder des Ardbeg Committees online je eine Flasche bestellen, die ihnen dann am Tag der Tage vom Zusteller ins Haus gebracht wird - für 70 EUR pro Flasche zuzügl. 16 EUR Versandkosten. Der Rest der Welt hofft anschließend auf die Versorgung über den Einzelhandel.

Ist gegen ein solches Geschäftsgebahren irgendwas zu sagen? - Nein. Definitiv nicht. Natürlich hat es mir etwas besser gefallen, als es noch "richtige" Committeebottlings wie bei Supernova und Corryvreckan gab, denen dann erst - mit zeitlichem Abstand - die Normalausgabe nachfolgte. Aber was brachte mir das? Einen Hauch von Exklusivität? Zusammengehörigkeitsgefühl eines Verbrauerclubs mit mehr als 100000 Mitgliedern? Eine Flasche mit sandfarbenem statt schwarzem Label?



Wir Ardbegians von gestern (und bitte auch die von vorgestern) dürfen nicht vergessen, dass es auch Menschen gibt, die erst morgen auf Single Malt Whisky und Ardbeg stoßen werden. Für diese Spätgeborenen (und auch für uns) stellt das Wirtschaftsunternehmen, das diese feinen Spirituosen produziert, nunmal seine Whiskies her. Und dass die steigende Nachfrage nach besonderen Flaschen neben der Corerange längst nicht mehr mit Singlecaskabfüllungen befriedigt werden kann, sollte für jeden Klardenkenden nachvollziehbar sein. Deswegen also Limited Editions. Eine oder zwei davon pro Jahr. In größeren oder kleineren Auflagen. Je nach persönlichem Geschmacksempfinden mehr oder weniger innovativ zusammengestellt. Gut so.

Der Ausgabepreis der letzten Limiteds war dem Produkt (Ich verwende hier mit Absicht diesen Begriff) und dem Standing der Marke sicher angemessen. Den späteren Verkaufspreis im Auktions- UND Einzelhandel (auch reguläre Onlinehändler bepreisen Alligator und Galileo mit 150 EUR) bestimmen dann wieder Verfügbarkeit und Nachfrage.

Ein reales Dialogbeispiel zum Thema (Sammler)Preise möchte ich an dieser Stelle noch anfügen. 
Ardbegfreund 1: "Ich würd mir gern nen Lord Of The Isles genehmigen." 
Ardbegfreund 2: "Dann kauf Dir doch eine Flasche." 
Ardbegfreund 1: "350 EUR würd ich investieren." 
Ardbegfreund 2: "Unter 500 geht nix mehr. Wirst eher bald 700 bezahlen müssen." Ardbegfreund 1: "Das ist mir der Stoff nicht wert." 
Ardbegfreund 2: "Ja, dann eben nicht."

Achso. Ich hätte fast vergessen zu schreiben, dass der Ardbog mit seiner (teilweisen) Reifung in Manzanilla-Sherry-Fässern ein verdammt guter Malt ist. Und: Es ist ein Ardbeg.

>>> Peaty Pull- und Ardbeg Day-Veranstaltungen in Deutschland und der Schweiz:

25. Mai - München Tara Whiskyshop
29. Mai - Bonn Reifferscheid
1. Juni - Frankfurt Whisky Spirits (Anmeldung erforderlich)
1. Juni - CH-Mörschwil Glenfahrn (ausgebucht)

1 Kommentar:

  1. Es zeigt sich, dass in einer Welt in der alles und immer verfügbar zu sein scheint, Exklusivität und Begrenzung eine erfolgreiche Marketing-Masche ist. Siehe Abercrombie & Fitch, Hollister, Nespresso und eben Apple. Ärgerlich? Vielleicht - aber wie du zu Recht schreibst legitime Marketingpraxis. Es gibt (leider?) kein Grundrecht auf allzeit verfügbaren (Ardbeg-)Whisky!

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