Sonntag, 21. Juli 2013

Und ewig bellt das Känguru: Mackmyra Special 09 Vildhallon

Nach einem Blick nach Indien bzw. Helgoland reisen wir heute nach Schweden, um die Sauregurkenzeit zu überbrücken, die nach der Meldung über das bemitleidenswerte Känguru Linus definitiv auf ihrem Höhepunkt angekommen ist.

Seit 2006 bringt die Brennerei Mackmyra (Entstehungsgeschichte) viele limitierte Sondereditionen und einige wenige Standardabfüllungen an Frau und Mann. Da die Schweden ihren Stoff vorzugsweise und offensichtlich sehr erfolgreich (eine neu erbaute Brennerei hat man mittlerweile auch schon am Start) im eigenen Land verkaufen, wandern relativ kleine Posten ins Ausland. Dank rühriger Importeure, die auch vor hochpreisigen Flaschen nicht zurückschrecken (und so einen wichtigen Beitrag zu dem gigantischen Whiskyangebot in unseren Landen liefern), sind auch besondere Kleinode wie die aktuellen Bottlings aus Mackmyras Special- und Moment-Serie in ein paar Onlineshops verfügbar.

Los ging es aber 2006 mit der Preludium genannten Reihe (letzte Flaschen sind sogar noch im Fachhandel zu haben), die 2008 zur sogenannten 1st Edition (46,1% Vol.) führte, die in verschiedenen Batches veröffentlicht wurde (Kauftip: Über den Travel Retail-Bereich wurden 1-Liter-Flaschen vertrieben, die zu recht günstigen Preisen (noch) hier und da zu haben sind.). Aber was ist/war das denn nun für ein Whisky? Die Antwort in Stichworten: Vanillepudding, Apfel, mittelschwer, etwas Eiche, balanciert. Das war schon ein ziemliches großes Ausrufezeichen für einen Neuling und der inzwischen eingeführte Brukswhisky (41,4% Vol.) mit dem stolzen Beinamen The Swedish Whisky stellt eine Art Nachfolger der ersten regulären Ausgabe dar, auch wenn dieser auf der offiziellen Webseite weiterhin gelistet wird.

Nur, dass wir uns richtig verstehen: Es geht um Single Malt Whisky, unfiltiert und ungefärbt. Die Schweden destillieren zwei Grundrezepte - das fruchtig-elegante (fruity elegant) und das getorfte (peaty smoke) Rezept. Das machen ein paar Schotten nicht viel anders. Mackmyra reift seinen Whisky in der Bodas Mine ca. 50 Meter unter der Erdoberfläche bei gleichbleibenden Bedingungen (inzwischen gibt es auch ein Forest Warehouse und - Update! - einige andere Locations) und seit dem Start der Produktion in zumeist relativ kleinen Fässern mit 100-200 Litern Fassungsvermögen. Verwendet werden amerikanische und schwedische Eiche, Ex-Sherry- und Ex-Bourbon-Fässchen in 1st- und 2nd-Fill-Spezifikationen. Dazu hat Master Blenderin Angela D'Orazio mittlerweile ein paar interessante Finishideen entwickelt. Und einer solchen widmen wir uns jetzt auch noch.

Mackmyra Special 09 Vildhallon (46,1% Vol., abgefüllt 2012, 0,7l ca. 65 EUR) beinhaltet zu 100% ungetorften Spirit aus 2003 bis 2006, der in folgenden Fässern gelagert wurde: Neue schwedische Eiche 100l, neue amerikanische Eiche 128l und 200l, Ex-Sherry 1st Fill 128l, Ex-Sherry 1st und 2nd Fill 100l, Ex-Bourbon 1st und 2nd Fill 100l und Ex-Himbeerwein 1st Fill 100l und 200l. Ex-Himbeerwein? Äh ja. Wein von wilden Himbeeren wird im hohen Norden offenbar auch in Holzfässern gelagert und selbige kamen hier als Finishfässer zum Einsatz. Wenn es um die jeweiligen Mengenverhältnisse des Vattings, Reifedauer der einzelnen Casks und Einzelheiten zum Himbeerfinish geht, fragen Sie bitte Frau D'Orazio. Mir ist das zu kompliziert und auch zu abstrakt, denn in der Flasche respektive im Glas steckt ein feines, fruchtiges Tröpfchen, das nicht zu süß und nicht zu anstrengend, aber auch nicht eindimensional ist. Die Himbeer-Sherryeinflüsse halten hervorragend die Waage mit den frischen Eichen- bzw. den Ex-Bourbonfässern. Frucht trifft Vanille, aber auch eine leichte Würze steckt mit drin. Das ist ein trinkbarer und verführerischer Stoff - vielleicht auch gerade für Leute, die mit Scotch bisher nicht wirklich was anfangen konnten. Zugänglich. Süffig.

"Far from Scotch" schrieb Monsieur Valentin seinerzeit über die 1st Edition, vergab aber da schon 84 WF-Punkte. Special 04 (eine Ex-Bourbonfasskreation unter Einsatz von 30-Liter-Fässchen) landete sogar bei 86 Punkten. Dass Jim Murray in seiner "Whisky Bible" gern großzügige Anschubhilfe für neue Malts leistet, ist bekannt. Er vergab an Skog, Solsken und Rimfrost, drei Ausgaben aus der Moment-Reihe, satte 95 bzw. 95,5 JM-Punkte. Und ich? Ich vergebe keine Punkte, kann den Vildhallon aber uneingeschränkt - nicht nur als Terrassenwhisky - empfehlen.

So, das war es für heut. Halt! Da bellt noch ein Känguru Hund: der Vit Hund ist Mackmyra New Spirit bzw. White Dog, wie die Amerikaner sagen. Ein mehr als nur interessanter Aspekt dieser Brennerei. Übrigens: Whiskybrennereien gibt es inzwischen neun in Schweden - Tendenz steigend... Skøl!

Freitag, 12. Juli 2013

Wiedervorlage: Whisky aus Indien

Sommerzeit - Sauregurkenzeit. Die Blogaktivität strebt gegen Null. Außer man beschäftigt sich mit Themen, die man nur Aufwärmen muss. Deshalb geht es heute um: Whisky aus Indien!

Stimmt. Über Amruts durchweg interessante Single Malt Whiskyrange habe ich hier letztes Jahr schon berichtet. Da mir aber der hochgeschätzte Herr Valentin heute schon wieder zuvor gekommen ist, schieße ich gleich nach. Der Amrut Herald ist - wie schon berichtet - eine Einzelfassabfüllung, ungefärbt und nicht kältefiltriert aus Bangalore/Indien, der in seinen Ex-Bourbonbarrels nach Deutschland verschifft und auf Helgoland weitergelagert wird/wurde. Nach der Entleerung von drei von vier Fässern aus der ersten Lieferung gelangt dieser Tage Fass Nummer vier in den Verkauf. Wieder konnte ich den Importeur Gerd Schmerschneider von Prineus für eine Stellungnahme gewinnen - same procedure as last year... 
whatadrink!: Herr Schmerschneider, dieser Tage gehen die ersten Flaschen einer neuen Abfüllung vom Amrut Herald über die Ladentheken - passenderweise sind die Flaschen aus den drei ersten Fässern mittlerweile auch bei (fast) allen Händlern ausverkauft. Als wir letztes Jahr über diesen Whisky gesprochen haben, haben Sie erzählt, dass von vier ursprünglichen Fässern noch eines auf Helgoland verblieben ist. Kommen wir jetzt in den Genuss des Whiskies aus diesem einen Fass (Cask Number 3030) oder wurden mittlerweile noch weitere aus Indien angeliefert?

Gerd Schmerschneider: Richtig, die erste Abfüllung bestand aus drei Fässern, das letzte Fass (#3030) lag seitdem weiter auf der Insel. Damit hat dieses Fass eine Reifezeit von 4 Jahren Bangalore und 4 Jahren Helgoland hinter sich. Dieses Fass ergab 219 Flaschen (0,7l, 58,4% Vol., ca. 85-90 EUR) und die wird es hauptsächlich auf dem deutschen Binnenmarkt zu kaufen geben. 60 Flaschen der Abfüllung sind auf Helgoland geblieben. Allerdings haben wir letzten Sommer weitere fünf Fässer nach Helgoland gebracht, die dort weiterreifen.

wad: Von den anderen sehr unterschiedlich angelegten Amrut Limited Editions Portonova, Intermediate, Kadhambam, 100 Peated und Two Continents wurden in letzten Monaten neue Batches veröffentlicht. Sind die Flaschenzahlen da ähnlich gering wie bei den ersten doch sehr kleinen Auflagen? Wieviele Flaschen haben Sie jeweils als Importeur für Deutschland bekommen?

GS: Portonova 60 Flaschen (60 weitere kommen noch nach), Kadhambam (120 Fl.), Two Continents 2nd (120 Fl., das war aber schon in 2011), Amrut 100 (100 Fl. mit je 100cl, abgefüllt mit 100 engl. proof -57,1% Vol.- und Schlussreifung in einem 100-Liter-Eichenfass, 1 Einzelfass exklusiv für Deutschland).

wad: Der Herald wurde bisher in Ex-Bourbonbarrels gelagert. Amrut hat sich aber in der Vergangenheit auch an höchst gewagte Kombinationen von Fasstypen, wie z.B. bei Kadhambam, gewagt. Könnten Sie sich ein ähnliches Experiment mit z.B. einem Fass aus deutscher Eiche und einer Vorbefüllung mit Wein, Weinbrand, einer anderen Spirituose oder gar Bier und einer Lagerung auf Helgoland vorstellen? 


GS: Vorstellbar ist bei Amrut alles. Es gibt diesbezüglich auch diverse Tests in der Brennerei (ohne in Details gehen zu können/dürfen). Wir bringen die Fässer immer komplett aus Indien nach Helgoland, daher werden Befüllungen von Fässern deutscher Herkunft etwas schwieriger. Davon abgesehen funktioniert die Reifung in Ex-Bourbonfässern bei Amrut sehr gut. Ex-Weinbrand-Fässer werden übrigens beim Kadhambam verwendet. Amrut stellt für den indischen Markt auch einen sehr guten Brandy her. Interessant stelle ich mir ein Rumfass vor. Amruts Old Port Rum ist auch in Deutschland erhältlich und gibt mit seinem einzigartigen Geschmack und Stil sicherlich eine interessante Basis ab. Beim Bier wird andersherum ein Schuh draus: Wir haben die entleerten Herald-Fässer einer Brauerei für Experimente mit fassgereiften Bieren zur Verfügung gestellt. Wir sind auf die Ergebnisse sehr gespannt.

Na, das klingt ja gut. Einen sehr gelungenen getorften Amrut gab es ja schonmal vom Abfüller Black Adder - Der kam aber aus einem Ex-Demerararumfass. Wenn Sie nun noch nach Tastingnotes zum Herald lechzen, darf ich auf Herrn Valentins Whiskyfun-Blog verweisen, ganz wie es sich für die Sauregurkenzeit geziemt.




Dienstag, 9. Juli 2013

Wiedervorlage: Single Cask Rum - Ooops! They Did It Again!

Heute ohne viel Blabla ein kleines Update zu meinen kürzlich hier abgesungenen Lobeshymnen auf aktuelle Single Cask Rumabfüllungen. Die freundlichen Herren von The Rum Cask haben ihr Versprechen wahrgemacht und bieten gleich drei neue Rumbuddeln in Fassstärke an, die unterschiedlicher kaum sein können. Hier nur ein paar kurze Notizen.
Barbados, 2000-2013, 12 Jahre, West Indies Distillery, 61,6% Vol., The Rum Cask, 0,5l für 44,90 EUR: Kaum Nase; dann aber Muskeln, Muskeln, Muskeln, jung und kein übermäßiger Rauch - aber definitiv rauchig!, weniger Honig als bei typischen Rums aus der Rockley Still, schreit förmlich nach Verwendung an der Cocktailbar; gutes Finish, holt auch den erfahrenen Trinker auf den Boden der Tatsachen zurück (mehr dazu);

Belize, 2005-2013, 8 Jahre, Travellers Distillery, 63,3% Vol., The Rum Cask, 0,5l für 34,90 EUR: Fruchtig-süßes Sherryaroma(?); Klassefarbe; schwarzer, herber Rohkakao aus dem frisch ausgekohlten Bourbonfass; klopft im Hinterkopf an und murmelt unentwegt: Mutter, der Mann mit dem Rum ist da - Mutter, der Mann mit dem Rum...

Fiji, 2003-2013, 10 Jahre, South Pacific Distillers, 62,9% Vol., The Rum Cask, 0,5l für 41,90 EUR: Vorsicht! Frisch-fruchtige, aber stechende Nase; junges, strohblondes Destillat; mittelschwer, langer Abgang, bei dem sich langsam aber sicher mehr und mehr Holz durchsetzt, Ass-Kicking;

Barbados? Ja, aber Belize? Fiji? Und dann solche Bomben, die nach ordentlicher Wasserzugabe verlangen. OK, Fiji kennt man vielleicht noch von Berry Bros. Rudd, die 8-, 9- und 10-jährige Abfüllungen im Programm haben/hatten. Die South Pacific Distillers Ltd. gehörte bis vor kurzem mitsamt den Fiji Breweries zum Braukonzern Foster's und ging mittlerweile an Coca-Cola AMaTIL (CCA), dem zweitgrößten Abfüller Australiens, der in Europa u.a. für Österreich zuständig ist. Bekannt wurde die in Lautoka beheimatete Destillerie mit dem Bounty genannten Rum. Bitte nicht verwechseln mit dem Bounty aus St. Lucia und auch nicht verwechseln mit der South Pacific Distillery in Neuseeland, die die Roaring Forties Rums produziert.

Ich bekam kurz Herrn Liam F. Costello von der Paradise Beverages Ltd. auf Fiji via Email zu fassen, der mir dankenswerter Weise ein paar Fragen beantworten konnte.

whatadrink!: Mr. Costello, destillieren Sie mit einer Säulenanlage und/oder einer Pot Still?

Liam F. Costello: Wir nutzen eine 3-Säulen-Column Still und eine Pot Still. Unser Rum ist daher hauptsächlich ein Blend aus 80% Column Still- und 20% Pot Still-Rum.


wad: Wieviele Fässer Rum werden jedes Jahr befüllt?

LFC: Wir produzieren durchschnittlich 3.500 Fässer Rum im Jahr.

wad: Und in welchen Fasstypen wird gelagert?

LFC: Wir nutzen Ex-Bourbon Barrels.

wad: Haben Sie irgendeine Information zur Geschichte des hier in 2013 abgefüllten Fasses?

LFC: Nein, aber ich tippe, dass es bei seinem Händler, wo auch immer der beheimatet ist, gelagert wurde.

wad: Welche sind die Hauptmarken Ihrer Destillerie?

LFC: In den vergangenen 33 Jahren waren das Bounty Dark Rum und Bounty White Rum aber inzwischen haben wir eine neue Rumrange auf den Markt gebracht.

Stimmt. Und die hat neben 2- und 8jährigen White Rums und einem 2jährigen Golden Honey Rum eine ganze Menge verschiedene Rumliköre zu bieten (u.a. ein Rare 8 Year Old Rum Liqueur). Sehen gut aus die Flaschen. Vielleicht gibt es ja einen unternehmungslustigen Importeur, der sich an diese Sache wagt.
 (Die Fotos wurden mir freundlicher Weise von Paradise Beverages Ltd. zur Verfügung gestellt.)

Zum Abschluss noch zurück nach Belize: Die Travellers Distillery stellt eine ganze Range von unterschiedlichen Produkten her und verkauft ihren Toprum, den offenbar nur ein Jahr gelagerten "One Barrel Rum", vornehmlich in den USA und Canada. Gelagert wird in Ex-Bourbon-Barrels und destilliert in einer schnuckeligen Outdoor-Säulenanlage. Mehr war hier bislang nicht zu erfahren. Update: Hier ein aktueller Reisebericht.

Dienstag, 2. Juli 2013

NEFT - Russischer Dosenvodka aus Österreich?

"I concentrate on the 'Absolut & Cranberry' I'm holding and it looks like a glassful of thin, watery blood with ice and a lemon wedge in it." (Bret Easton Ellis, American Psycho, 1991)

"Schon allein wegen der Flasche lohnt es sich diesen edlen Vodka zu kaufen" (Anonym, 2012)

"(Vodka is...) neutral spirits, so distilled, or so treated after distillation with charcoal or other materials, as to be without distinctive character, aroma, taste or color." (Bureau Of Alcohol, Tobacco and Firearms, T.D. 5707, 1949-2 C.B. 252. 1949)

"Vodka ist Sex!" (whatadrink!-Blog, 2013)

"How can anybody drink this stuff?" (Booker Noe II, Jim Beam Master Distiller, 1974)

Gleich fünf nette Zitate zum Thema. Nun, es geht schließlich um Vodka. Schon wieder. Und da gehört ein bisschen Tamtam eben dazu. Da ich hier eine gewisse wissenschaftliche Neutralität an den Tag legen sollte, macht es vielleicht Sinn über die Spirituose zu berichten, die mit möglichst großem Marketinggedöns, zugleich aber möglichst wenig Geschmack, den größtmöglichen Umsatz erreicht. Das sollte uns (zumindest) Respekt abringen.

Respekt bringe ich auch einer - zugegeben nicht ganz neuen - Vodkamarke entgegen, die bisher zumindest auf eines verzichtet hat: Flavoured Vodka. Sonst wurden alle Klischees erfüllt: Besondere Geschichte / Rezeptur / Herstellung und Filtration, ungewöhnliches und hochwertiges Packaging, Bling-Bling und schmucke Girls am Messestand, Eventsponsoring und die Verbindung zu Rock/Pop/Rap-Künstlern nebst Product Placement in geschmackvollen Musikvideos. Bei mir verursachen Begriffe wie Produktinszenierung und Big Idea regelmäßig Gänsehaut. Irgendwie könnte es auch um Babywindeln gehen. Hier aber nicht. Es geht um Öl, harte Männer, Russland, Roggen und Österreich.

Ja Österreich. Denn dort wird NEFT (= Öl) produziert. Produziert heißt in diesem Fall destilliert, gefiltert und verpackt. Verpackt wird in eine Dose in Form eines 0,7 Liter kleinen "Ölfasses" in schwarz oder weiß. Sieht nett aus, liegt gut in der Hand. Aber genug davon. Stellen wir uns die alles entscheidende Frage: What is in the bottle? Hier etwas abgewandelt: What is in the can?

NEFT musste sich - seiner Klassifikation als traditioneller Roggenvodka entsprechend - mit Abfüllungen von Green Mark Rye, Chopin Rye, Wyborowa Exquisite (auch wenn die z.T. aus Polen kommen oder gar nur rye flavoured sind) und auch ein paar Weizenvodkas messen. Das Ergebnis: Das ist ein sehr guter Vodka und das ist auch ein sehr guter Roggenvodka, der mit den erwähnten Platzhirschen voll und ganz mithalten kann. 

Ich konnte NEFT General Manager Thomas Holzinger ein paar Fragen zu seinem Diogenesvodka stellen. 

whatadrink!: NEFT kommt aus Österreich?


Thomas Holzinger: Korrekt, es wird alles in Österreich hergestellt, die Barrels sowie der Vodka selbst. 

wad: Woher stammt der Rohstoff Roggen?

TH: Wir verwenden drei verschiedene Sorten von Winterroggen, daher der süßliche Geschmack.
wad: Werden alle Produktionsschritte in Österreich ausgeführt?

TH: Ja.

wad: Destillieren Sie auf einer eigenen Anlage oder wird das NEFT-Destillat von einem Kooperationspartner produziert?

TH: Unser Kooperationspartner ist Freihof in Lustenau. Die Destilliere Freihof ist ein Traditonsfamilienbetrieb.

wad: Ah ja. Gebhard Hämmerle und die Freihof Destillerie stellen auch andere Produkte für Auftraggeber/Markeninhaber her und sind natürlich für ausgezeichneten Obstbrände bekannt.

In Ihrer Präsentationsbroschüre ist von "kleinen Chargen" die Rede. Das ist ein relativer Begriff. Wie groß muss ich mir eine Charge NEFT vorstellen? 

TH: Gute Frage. Wir produzieren max 200.000 Liter im Monat, was im Vergleich zu unseren Konkurrenten gar nichts ist. Das ist zugleich auch unsere max. mögliche Kapazität mit der derzeitigen Anlage. Da wir aber „nur“ 200.000 Liter herstellen, stellen wir auch 100% unseres Destillates selbst her. Wir kaufen keinen Industriealkohol ein und mischen diesen dazu wie andere Hersteller. Weiter mischen wir auch keine Additive oder jegliche chemische Geschmacksverstärker hinzu - auch keinen Zucker oder dergleichen.

wad: Planen Sie für die Zukunft aus eine flavoured Version? Wenn ja, in welcher "Geschmacksrichtung"?

TH: Derzeit nicht, da unsere russischen Investoren nichts davon halten.

wad: Wer hatte die Idee zur "Öldose"?

TH: NEFT bedeutet ÖL und da unsere Investoren durch den Rohstoff sehr wohlhabend geworden sind, lag es nahe einen Vodka Brand danach zu taufen. Da kam ich dann ins Spiel. Ich habe eine 10-seitige Beschreibung des Destillationsprozesses bekommen und dazu den Auftrag den Vodka nicht in Glas abzufüllen, weil das ja jeder hat. Auch hatte bzw. habe ich bis dato kein Marketingbudget, so lag es nahe einen Eyecatcher zu entwickeln und ein Ölbarrel hat irgendwie was. Positiver Sideeffekt: Es gibt überall Ölfässer welche mit geringen Kosten in dekorative große NEFT-OIL-Stehtische umgewandelt werden können.

So, genug der Infos. Die Frage, ob man nun die weiße oder die schwarzlackierte Dose möchte (Der Inhalt ist identisch) und ob man über 40 Euro für eine Dose Vodka hinlegen will, muss ja jeder selbst für sich beantworten. Nochwas: Kann mir irgendjemand diese Seite hier erklären

Einige der obigen Fotografien wurden mir freundlicherweise von der NEFT Vodka Distribution LLC überlassen.

NEFT im spektakulären Musikvideo:




Harte Männer heute:

 

Harte Männer früher: