Imbibe! von David Wondrich, englisch: Das ist die jetzt 360 Seiten dicke 2015er Neuauflage des Begleitbuchs zu Jerry Thomas' großartigem "erstem Cocktailbuch der Welt", das auch weiterhin der Frage nachgeht: "What would Jerry Thomas do?" A must! (und das auch für den, der die Erstausgabe schon sein Eigen nennt)
Good Things To Drink From Mr. Lyan & Friends von Ryan Chetiyawardana, englisch, 224 Seiten: Optisch und inhaltlich auf der Höhe der Zeit und vielleicht das Buch, aus dem ich dieses Jahr am meisten "nachgemixt" hab. Warum? Ryan bringt einfache, aber auch inspirierende Rezepte rüber ohne durchgehend mindestens drei bis vier selbstproduzierte Cordials, Infusionen oder Bitters in den Drink zu kippen. Bottled Cocktails, Ananasrum, Schokowein und der perfekte Gin & Tonic sind trotzdem an Bord. That's it! Buy it!
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gaz regan's 101 Best New Cocktails Volume IV, englisch, 220 Seiten: In 101 Rezepten von Barkeepern from all over the world (ja auch aus Deutschland) geht es wieder rund um den Globus. Auch hier haben die Profis v.a. praxistaugliche Ideen beigesteuert, wie z.B. eine Kombination aus Mezcal, Kaffee, Amaro, Himbeerlikör und Walnussbitters, die Lust zum Ausprobieren und selber weiter entwickeln machen. Der Meister selbst kommentiert und gibt uns seine Eindrücke und eventuell Tips zum jeweiligen Drink mit an die Hand.
Atlas Du Rhum - Distilleries Des Caraibes Et Dégustation von Luca Gargano, französisch, 223 Seiten: Luca Gargano saust als Chef der italienischen Firma Velier, einem italienischen Rumabfüller, durch die Rumwelt und sorgt so für ständigen Nachschub an außergewöhnlichem Trinkmaterial. Alter Rum ist aber inzwischen sehr teuer und alte Velierabfüllungen eine Kapitalanlage geworden. Da lesen wir während wir unser Taschengeld aufsparen in diesem schönen Buch, das aber kein reiner Bildband ist, sondern auch zahllose Infos und Fakten bietet, und freuen uns auf neue Genusserfahrungen aus der großen Rumwelt. Übrigens: Dirk Becker, Deutschlands Rumbotschafter, hat kürzlich ebenfalls ein Monumentalwerk zu diesem Thema veröffentlicht, das mir aber leider nicht vorliegt. Mein Tip: Kaufen Sie sich beide, wenn Ihnen am Zuckerrohrschnaps liegt.
Liquid Intelligence - The Art And Science Of The Perfect Cocktail von Dave Arnold, englisch, 416 Seiten: Sagen wir es doch so - Das ist kein Buch für die normale und auch noch nicht für ambitionierte Heimbar. Und auch wenn Sie an Ihrer Hotelbar den Gast fragen, ob er Eis in seinen G&T haben möchte oder nicht, sollten Sie die Finger davon lassen. Höchstes Nerdniveau also beim Blick in Daves irr-wissenschaftliche Cocktailküche! State Of The Art und die Anleitung wie man absolute Spitzendrinks in seiner Küche/Bar zubereitet. Nicht mehr - nicht weniger.
Das Beste in München - Der Barguide von Amadeus Danesitz und Alexander Wulkow, deutsch, 125 Seiten: Aus der "Das Beste in München"-Serie gibt es auch eine Ausgabe "Für Frauen". Das erfährt man aber erst, wenn man sich durch das Buch und die Beschreibungen von sage und schreibe 50 Münchner Bars gearbeitet hat. Netterweise haben die beiden Herren (die mir völlig unbekannt sind) jeweils eine Spezialität des Hauses eingesammelt und mitabgedruckt, z.B. den "Woodroof" (Ananassaft, Kokosnusscreme, Rum, Sahne, Zitrone und Waldmeistersirup). Ob der nun mitsamt dem Ort, wo er kredenzt wird, zur Elite der bajuwarischen Cocktailkunst gehört, darf der Leser selbst beurteilen. Ich such derweil nach der Waldmeistersirupflasche... Fazit: Ganz nett zum Durchblättern und ein paar gute Drinks sind auch drin.
Bourbon Curious von Fred Minnick, englisch, 239 Seiten: Der Simple Tasting Guide beginnt mit fast 100 Seiten Grundwissen zum Amerikanischen Bourbon Whiskey. Das ist lesenswert. Minnick ist up-to-date. Im Tasting- oder besser Beschreibungsteil werden die Whiskies in vier Geschmacksgruppen unterteilt. Es gibt z.B. Caramel-Forward Bourbons. Nein, nicht Caramel-Flavoured. Das ist was anderes. Im Großen und Ganzen eine sehr schöne Bestandsaufnahme zu einer DER Boomspirituosen.
The Dead Rabbit Grocery And Grog - Drinks Manual von Sean Muldon, Jack McGarry und Ben Schaffer, englisch, 287 Seiten: Hoppla! Hier sind wir gleich wieder auf ganz anderem Niveau. Die Geschichte des Dead Rabbit wird zunächst ausführlich wiedergegeben. Dann hat der Käufer hier ein sehr schön aufgeputztes Buch in der Hand, das sich im Hauptteil mehr an den Liebhaber möglichst komplizierter Rezepturen wendet, der sich vor der Zubereitung eines Drinks gern zwei Tage mit der Herstellung verschiedenster Ingredenzien beschäftigt. Für den ambitionierten Profi ist es aber sicher ein schöner Fundus für Anregungen. Fazit: Ein Buch für alle, die schon mindestens 200 Cocktailbücher im Regal haben.
Malt Whisky Yearbook 2016, Herausgeber Ingvar Ronde, 290 Seiten: Das alljährliche Kompendium zum Stand des guten alten Maltwhiskies. Wurde hier schon einmal gewürdigt und hat seinen Stellenwert behalten. Aufs Kaffeetischchen damit!
Und noch was: Beim Betrachten der Angebote auf den Seiten der großen Onlinehändler fällt auf, dass seit zwei-drei Jahren scheinbar unendlich viele Bücher zu Gin, Rum, Whisky, Cocktails etc. auf den Markt kommen - v.a. aus den USA und v.a. mit einer retromäßigen Aufmachung. Die Autoren sind zumeist Profis, die aber auch schon über Wanderwege oder Reisen nach Vietnam veröffentlicht haben. Die Ergebnisse ihrer Recherchen sind im Bereich Cocktails/Schnaps dann meist recht übersichtlich. Fundiertes oder Neues wird nicht geboten. Das Abschreiben von Cocktailrezepten aus schon vorhandenen Werken zur Veröffentlichung als eigenes Büchlein war um 1900 ja auch schon in Mode. Kommt eben immer alles wieder...
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