Eine gute Flasche Walnusslikör gehört in jede Bar - nun ja, zumindest in jeden gehobenen Haushalt. Da das aber zumeist nicht so gehalten wird, war die Markteinführung des neuen Walnussliqueurs der Schlierseer Firma Lantenhammer ein willkommener Anlass für mich diesen Mißstand aufzudecken. Was hiermit auch schon geschehen ist. Nun aber zum edlen Wettkampf:
Der Kontrahent des Bayern kommt aus Italia und nennt sich "Nocello" (0,7l, 15-18 EUR). Er stammt aus dem Hause Toschi und geht mit 24% Vol. ins Rennen. Der Neue (0,5l, 20-25 EUR) dagegen hat stramme 30% Vol. aufzuweisen - Respekt! Zwar ist der Italiener zweifelsohne der arrivierte Platzhirsch, doch dieses Duell war schnell entschieden: K.O. in der ersten Runde. Warum kam es so plötzlich? - Nun, der südländische Freund, der uns mit Korkverschluss und darauf geklebter Nuss lockt, hat außer penetranter Süße und gekünstelter Nussigkeit fast nichts zu bieten. Die leichte Bitternote, die ihm oftmals unterstellt wird, war für mich praktisch nicht vorhanden. Im Gegensatz zum Lantenhammer, der der neuen 5-köpfigen Lantenhammerlikörrange (mit Rosen-, Marillen-, Limonen- und Bergamotteliqueur) entstammt, mit seinem ausgeprägtem Walnussaroma länger am Gaumen bleibt und dessen Zucker erheblich besser eingegliedert ist. Er ist wirklich ein Genuss!
Walnusslikör eignet sich meines Erachtens am besten für Rezepturen mit Schokolade bzw. Schokoladenlikör, Cognac, Bourbon, Limette und Milch.
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