
Mit Stammwürze P19 und 6,9% Vol. kommt der "Josefi-Bock" der "Klosterbrauerei Reutberg" in die Flasche. Sobald man das edle Tier wieder aus diesem Gefängnis befreit hat, hat man ein rötlich schimmerndes Bier im Krug, das es optisch und geschmacklich mit manch fränkischem Lager aufnehmen kann. Der Bock, der zum alljährlichen Josefifest Ende März gebraut wird, ist aber kein Maibock, sondern mehr ein traditionelles bayerisches Starkbier für die Fastenzeit für das eine Mischung aus 50% hellem und 50% dunklem Malz Verwendung findet. Allerdings steht er nicht auf der karamellig-malzigen, sondern schon deutlich auf der hopfigen Seite. Der "Josefi-Bock" ist komplex, seine Blume steht fest im Glas und er überzeugt mit einer (für bayerische Starkbiere) untypischen Bitternote. Wie im Slogan der Brauereigenossenschaft eben: Bodenständig - echt - gut. Nebenbei bemerkt lohnt ein Besuch der Ausflugssterrasse des Klosterbräustüberls Reutberg nicht nur wegen der grandiosen Aussicht auf das Münchner Voralpenland oder den flüssigen Spezialitäten - auch ein kleiner Spaziergang zum moorigen Kirchsee ist die Reise wert.
Genug der Sightseeingtips. Der letzte Bock für heute ist der "Maibock" (6,8% vol., 16,5% Stammwürze) der "Benediktinerabtei Plankstetten". Dieses etwas leichtere Starkbier wird vom "Riedenburger Brauhaus" im Altmühltal produziert, das ausschließlich Biobiere herstellt. Beim Maibock kommt nur dunkles Malz ins Bier. Das spiegelt sich in der tiefbraunen - fast schwarzen - Farbe wieder. Im Antrunk wirkt dieser Bock etwas flach und läßt auch im weiteren Verlauf Süße und Würze vermissen. Schade. Der süffige Klosterbock fällt deutlich hinter die o.g. kapitalen Hörnertiere ab und auch die ausgezeichneten Weißbiere der Riedenburger dürfen von oben herab auf das 0,33-Liter-Fläschchen blicken. Ich fühlte mich beim Genuss ein wenig an das "Köstritzer Schwarzbier" erinnert. Nunja.
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