Thema Bier bei whatadrink!. Heute ein kleiner Vorbericht zum "Braukunst Live! Festival 2012" und ein Laborbericht aus des Barzirkels kleiner temporärer Brauerei im Münchner "Wasserwerk".
Am Vorabend des ersten Münchner Bierkulturfestivals "Braukunst Live!" trafen sich rund 20 Barkeeper und Nachwuchsbrauer im Haidhausner "Wasserwerk" zu ein paar gemütlichen Stunden rund um Bierherstellung und Bierkultur. Korbinian Stieglbauer von der "Spaten"-Brauerei führte kompetent durchs Programm, das so aussah: Unterscheidung Weißbier-Pils-Export, Bierherstellung in der Praxis, Blindtasting und weitere Bierverkostung... kurzum - Ein Kurs für Fortgeschrittene und Lernwillige.Und so wurde nach der Einführung gemaischt und geläutert, geschrotet und gespindelt was das Zeug hergab. Die Zutaten kamen u.a. von der noch brandneuen Münchner Brauerei "CREW AleWerkstatt", deren Macher sich ebenso sehen ließen wie "Braukunst Live!"-Mastermind Frank Böer. Mit Letzterem konnte ich bei dieser Gelegenheit kurz sprechen.whatadrink!: Die "Braukunst Live!" öffnet am Freitagnachmittag zum ersten Mal ihre Tore. Das Festival ist komplett neu für München, aber Sie haben über mehrere Jahre Erfahrungen mit der "Finest Spirits"-Messe sammeln können. Knapp fünf Tage vor dem Startschuss sitzen Sie ziemlich entspannt hier in unserer kleinen Versuchsbrauerei. Wie sind Ihre Erwartungen und was gibt es im Lauf der Woche noch zu tun?
Frank Böer: Die wesentlichen Vorbereitungen sind getroffen. Was jetzt im Landeanflug ist, sind v.a. operative Dinge, die es vor einer solchen Großveranstaltung immer gibt. Ich denke, wir sind ganz gut aufgestellt. Ich habe noch ein paar Pressetermine im Laufe der Woche - ansonsten ist das Business-As-Usual für uns.
Was sind die Erwartungen? Ich habe nur die Erwartung, dass wir eine Veranstaltung machen, nach der am Montag alle - egal ob Veranstalter oder Aussteller - sagen können, ok wir müssen hier und da noch was verbessern, aber wir haben einen gelungenen Erstling hingestellt und den Weg gehen wir gemeinsam weiter. Ob nun 4.000, 5.000 oder 10.000 Besucher kommen, ist gar nicht so wichtig.
wad: Zusammen mit der Süddeutschen Zeitung erscheint am Montag wieder eine Sonderbeilage?
FB: Ja genau, die erscheint morgen am 16. April bayernweit in einer Auflage von 850.000 Exemplaren und so erfahren eine Menge Leute, dass wir ein zweites Bierfest in München planen.
wad: ...neben dem Oktoberfest? Bei dem gehts ja mehr um Vergnügen, Party, Business, ein bisschen Tradition und bei manchen Besuchern um den Rausch. Bei Ihnen gehts aber um Bierkultur?
FB: Das Oktoberfest ist eine ganz andere Baustelle. Dabei ist es nunmal ein fester Bestandteil unserer Kultur. Und es geht um ganz andere Dinge. Wir plädieren für ein erweitertes Verständnis für Bier. Wir wollen für Bier als hochwertiges - und vielleicht auch mal hochpreisiges - Genussmittel eintreten. Bier ist mehr als nur ein Durstlöscher und Verbrauchsmittel.Mario Hanel und Timmm Schnigulla von "CREW Ale" standen mir dann auch noch kurz Rede und Antwort.
wad: Die "CREW AleWerkstatt" ist Euer Baby und das ist noch ganz neu. Seit wann gibts Euch als "CREW AleWerkstatt" und seit wann seid ihr eigentlich zusammen auf neuen Bierpfaden unterwegs?
Timm: Uns gibts als "CREW AleWerkstatt" seit Mitte letzten Jahres. Unser Bier - das Crew Pale Ale gibts erst seit Januar.
wad: Auch ganz neu ist das "Braukunst Live!"-Festval am nächsten Wochenende. Ihr seid als Austeller mit dabei. Was erwartet Ihr Euch?
Mario: Also ich denke, dass die Erwartungen nicht zu hoch sein sollten. Frank und sein Team machen einen Superjob und es wird ein sehr gutes Festival werden. Wie erfolgreich es sein wird, wird man am Sonntagabend sehen. Wir wollen auf so einer Messe dem Endkunden mal eine andere Herangehensweise an Bier näherbringen. Da kann man dann miteinander reden und das Bier steht nicht nur im Gasthof auf der Karte. Zusammen mit den anderen Brauern wollen wir die Vielfalt beim Bier demonstrieren.
wad: Jetzt habt Ihr einen Biertyp am Start, der in Deutschland kaum hergestellt wird. Wie sind Eure bisherigen Erfahrungen mit den in der breiten Masse doch eher konservativen deutschen Biertrinkern? Sind die offen für Neues?
Timm: Ich glaube schon, dass viele Leute für Neues sind - auch was Bier angeht. Das ist ein Thema, wo sich doch jeder gerne damit beschäftigt und auch mal rumprobiert. In Deutschland ist es aber auch so, dass die gängigen Sorten sehr stark in den Köpfen verankert sind und man schon von Kindesbeinen an auf eine Marke oder einen Biertyp eingeschworen wird. Das sind die beiden Pole, die sicher da sind. Aber auch in Bayern gibt es immer mehr Brauer, die mit neuen Sorten experimentieren und frischen Wind in die Szene bringen. Biervielfalt ist definitiv im Kommen.
Braukunst Live! 2012
MVG Museum, Ständlerstr. 20, 81549 München
Freitag, 20.4., 16-23 Uhr
Samstag, 21.4., 14-23 Uhr
Sonntag, 22.4., 13-19 Uhr
Nach zahlreichen degustierten Bieren vom ordinären Münchner Hell bis zum Bamberger Rauchbier stand an diesem Sonntag fest: Das beste Bier wird sicher unser selbstgemachtes Barzirkel Brew werden, das nun für rund vier Wochen Reifen darf... Ich bin gespannt...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen