Sonntag, 16. Oktober 2011

BCB - Bar Convent Berlin 2011

Nach dem BCB ist vor dem BCB! Diese tröstenden Worte gelten für Alle. Für die, die dieses Jahr nicht in Berlin beim alljährlichen Barconvent, dem Auftrieb der Barszene, sein konnten und ebenso für die, die dort waren und die Hauptstadt nur widerwillig aber dafür mit schweren Lidern und bleichen Gesichtern wieder verlassen haben.

Wer also nicht dort war, möchte nun vielleicht auch keinen überschwänglich ausgeschmückten Reisebericht lesen. Wer aber die zwei und mehr Tage in Berlin residieren dufte, der weiß ja schon alles. Ich begnüge mich also mit einem kurzen Abriss des gebotenen Programms in ein paar Stichpunkten.
Vodka 1: Auf einer großen Holztafel standen ein ganze Menge Flaschen vom polnischen Wässerchen (Polen = Gastland 2011) zur freien Verfügung bereit. Super! Kein mühsames Erbetteln und Ersäuseln spärlicher Proben, sondern freien Zugriff auf ausgewählte Neutralisationsprodukte. Das angebotene "Perrier" verstaubte so in den zahlreichen Kühlschränken (zumindest meine Ration).

Rum 1: Bemerkenswert viele Neuheiten und Ankündigungen weiterer Updates und Premiums (siehe auch "German Rumfestival"). Und ich dachte, es gibt schon alles. Rum ist im Kommen? - Auch gut. Her mit dem ganzen Zeug!
American Whiskey: Ein sehr schönes Tasting mit dem Allen Katz, der (übrigens völlig zurecht) auf die großartigen Single Barrel-Abfüllungen und jährlichen Limited Editions von "Four Roses" hinwies und uns den brandneuen (und einfach grandiosen) "Parker's Heritage 2011" (50% Vol.) mit Cognacfassfinish aus den Staaten mitbrachte. Thank you, Mr. Katz!

Malt Whisky 1: "Ardbeg" war wieder mit einem Outdoorstand bzw. eigener Embassy vertreten - Parmesanleib, Landladies (aus München!) und Alligator inklusive. Mit zur Delegation gehörte Distillery Manager Mickey Heads, der auch zweimal ein Tasting leitete (gesonderter Bericht folgt). Die Wetterschlacht gegen die Konkurrenz von "Jack Daniel's", die auf der anderen Seite des Innenhofs ihre Zelte aufgeschlagen hatte, ging klar an die Schotten: 2 Tage Nieselregen.
Vodka 2: Noch ein Sparkling Vodka auf den wir gewartet haben. Sachen gibts, die brauchts nicht wirklich, oder? Naja, die Hostessen (sagt man das so?) waren - äh - auch ziemlich - sparkling... Der Stand war Porno.Rum 2: Tasting mit dem Global Rum Ambassador Ian Burrell. Wie immer mehr als nur unterhaltsam. Aber auch hier Neues: Die Rums von "R. St Barth". Agricoles von den "French West Indies". Starkes Zeug, bei dem Fussballprofi Mikaël Silvestre (war persönlich anwesend) die Finger im Spiel hat. Wir hatten den "Cool" (50% Vol., 1 Jahr in Stahltanks gelagert) und den "Authentique" (43% vol., 12 Jahre in re-charred bourbon barrel) in der Aufstellung. Soll aber nicht so ganz billig sein das Vergnügen. Kicker und Rum. Gleiches gilt für die neue Version des "10 Cane". Gut war der schon. Aber kann man einen Nightclub-Premium-Rum ernst nehmen? Ganz prima waren auch die mehr oder weniger neuen Abfüllungen von "Banks" (41% vol., 7 Jahre) und "Plantation" mit dem "Guatemala Gran Anejo" (42% Vol.). Für die Wow-Effekte sorgten "Smith & Cross" (57% Vol.) und "Lemon Hart" (75,5% Vol.). Das Solerasystem wurde mit menschlichen Fässern sehr anschaulich erklärt. Insgesamt ein Höhepunkt der Veranstaltungen im neuen Tastingroom.Malt Whisky 2: Gut, der BCB ist keine Whiskymesse. Das Bowmoretasting war aber ok und insbesondere der neue Tempest (III) ein guter, ja sogar ein wenig außergewöhnlicher Islaymalt. Herrn Deibel als Experten kennt man, aber ist Referent Paul Goodwin nun Brand Ambassador oder Business Development Executive oder beides?Rum 3: "Bacardi", eine offenbar nicht ganz unbekannte Marke, hatte mit dem "Reserva Limitada" und dem "Casa Bacardi Gran Reserva" gleich zwei superrare Flaschen am Stand. Wäre schön, wenn dieser feine Stoff auch mal regulär im Laden zu kaufen wäre. Dort steht jetzt der "Bacardi Oakheart", ein sehr vanilliger Spirit Drink. Gar nicht mal schlecht.

So. Der BCB 2011 war eine durch und durch gelungene Show und alle Mühen haben sich gelohnt. Bemerkenswert war die galoppierende Internationalisierung. Irgendwie waren jedem von mir Befragten andere Nationen aufgefallen, die in Rudelstärke eingefallen waren (Letten, Schweden, Polen, Neapolitaner, Wiener,...). Ende der Vorstellung. Hier noch ein paar Schnappschüsse... See You Next Year!

Tip: Über die Vorträge und Seminare des BCB berichtet u.a. "Mixology".

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