Montag, 22. Februar 2010

Munich Whisky And Bar Festival 2010

Dieser Tage fand das alljährliche Münchner Whisky & Bar Festival statt. Auch ich war dabei und habe die folgenden Beobachtungen und Erfahrungen machen dürfen.

„Für was stehen die denn alle an?“ war eine durchaus begründete Frage am Samstagabend, denn eine kapitale Schlange von Besuchern teilte den Bereich zwischen Messeständen und Restaurant fast über die gesamte Länge in zwei Teile. Doch nein, hier gab es nicht „Zacapa for free“, sondern nur Probleme mit der Garderobenorganisation.

Ich schwang mich in die Masterclass mit Blanton´s Bourbon und erlebte dort Helmut Knöpfles Vortrag mit grundsätzlichen Infos zu American Whiskey und seinen Beobachtungen beim Kentucky Derby. Die Verkostung der drei erstklassigen Blantons „Original“, „Straight From The Barrel“ und der „Edition SZ“ von 2006 kam dabei leider etwas zu kurz. Aber was soll´s: Runter damit!

Zur Entspannung gönnte ich mir anschließend den nagelneuen Ardbeg Rollercoaster. Zwar waren meine Geschmacksknospen noch von den hochprozentigen Amis betäubt, der wohltuende Rauch des offenbar weniger sherrygeprägten, jüngsten Spross der Ardbegfamily drang aber durch und brachte mich in Laune für das Malt-Tasting mit Legende und Whiskybible-Verfasser Jim Murray. Eine eingehendere Prüfung sollte aber baldmöglichst nachgeholt werden.

Mit einem Schluck Zacapa 23y neutralisierte ich auf dem Weg dorthin das peatige Mundgefühl. Die alte Abfüllung war nicht so gefällig geblendet und hat mir besser geschmeckt. Gut, dass da noch Bestände in meinem Keller schlummern. Hier noch für alle Interessierten die schematische Aufbereitung von Zacapas Soleraverfahren:

Doch zurück ins Klassenzimmer: Dort führte Oberlehrer Murray zunächst in die korrekte Vorgehensweise beim Riechen und Trinken von Whisky ein und narrte die versammelten Kenner (und solche die es werden wollen) mit der Auswahl der durchweg erstklassigen Destillate. Nachdem gemeinsam deren Nuancen und Aromen ausführlichst in Form des Blindtastings erarbeitet worden waren, gab es nämlich ein großes Hallo als sich herausstellte, dass sich hinter den „Schotten“ ein Waliser, ein Schwede, nicht weniger als drei Inder (!) und immerhin ein schottischer Blend verbargen. Fazit: Traue nie der Marketingabteilung – traue nur Dir selbst (oder der Bible).

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