Mittwoch, 5. September 2012

Banks Rum @ Trader Vic's

Was liegt näher als hocharomatischen Rum in einem echten "Tikitempel" zu präsentieren? Eigentlich nichts. Trotzdem war es die erste Veranstaltung dieser Art in einem "Trader Vic's" (Was schreibe ich da? - DEM "Trader Vic's") als sich am gestrigen Nachmittag eine Auswahl zumeist jüngerer Münchner Bartender und Bartenderinnen in den Katakomben des Hotels "Bayerischer Hof" trafen, um sich die Produkte von "Banks Rum" einmal genauer anzusehen und auch um den "Macher" derselben kennenzulernen.
whatadrink! hatte sich die beiden bisherigen Abfüllungen von "Banks Rum" erst kürzlich vorgenommen. Daher spare ich mir längere Ausführungen zum Aromaprofil und verliere lieber noch ein paar Worte zur Herstellung. Beide Rums sind Blends. Und zwar reichlich komplexe Blends. Genauer gesagt die komplexesten Rumblends überhaupt, denn im "5 Island" finden wir 21 verschiedene Destillate von 6 Destillerien aus 5 Ländern - im "7 Golden Age" sind es gar 23 Destillate von 8 Destillerien aus 7 Origins. Während im (teilweise gefilterten) weißen Rum Vertreter aus Trinidad, Jamaika, Guyana, Barbados und Indonesien enthalten sind, kommen in der goldenen Variante noch Rums aus Panama und Guatemala dazu - letztere in nicht allzu großer Menge, was das prozentuale Verhältnis anbelangt, ebenso wie bei der Zugabe von indonesischen (Rohrzucker-)Arrak übrigens, aber bei beiden Blends in einem jeweils eigenständigen und gesondert entwickelten Blendingrezept. Es ist also nicht so, dass einfach noch zwei zusätzliche Rums mit in den "5 Island" gegeben werden.  

Diese und viele weitere Informationen bekamen die Zuhörer aus erster Hand, denn der Masterblender und Erfinder des "Banks", Arnaud de Trabuc, war persönlich anwesend und erzählte nicht etwa für das Marketing zugeschnittene Geschichtchen, sondern berichtete über seine Idee einen Rumblend zu schaffen, da dies in dieser Form bislang niemand getan hatte, über den Hintergrund der Namensgebung und das Packaging und beantwortete jede einzelne Frage. So kam auch zur Sprache, dass die Entwicklungszeit der beiden Rezepturen bei rund einem Jahr ("5 Island") und 7-8 Monaten ("7 Golden Age") lag. Dabei konnte de Trabuc auf seine jahrzehntelangen Verbindungen zur Rumindustrie - insbesondere zu "Angostura" - zurückgreifen. Entwicklung, Blending und Abfüllung laufen daher auch in speziellen Räumlichkeiten in Amsterdam ab. Das sind Voraussetzungen die natürlich nicht jeder hat, der gerade auf die Idee gekommen ist, ins Business einzusteigen.Weiteres zu Filterung, Etikett und Flaschenform finden Sie hier. Wichtig ist zum einen sich den Sprachgebrauch "der Fünfjährige" (bzw. "der Siebenjährige") abzulegen, da der "5 Island" aus ein- bis sechsjährigen Komponenten besteht und zum anderen muss beachtet werden, dass dieser Stoff - je nach Gästestruktur - doch deutlich zum Premium- und nicht zum Pouringbereich zu zählen ist. Das bezeugen auch die Produktionsmengen: Vom "5 Island" füllt "Banks" derzeit 100.000 - vom "7 Golden Age" 40.000 - Flaschen im Jahr ab. Tendenz steigend... 

Bevor sich die gesammelte Meute an "Trader Vic's" Mai Tais, Daiquiris, Rum Swizzles und LIITs nebst besten Fingerfood laben konnte, führte der neuinstallierte Brandambassdor Robin Weiss zusammen mit Bastian Heuser an seiner Seite einen kleinen Rumvergleich in der Disziplin "Daiquiri" (Sieger: "Banks 5 Island" - ach was) durch und infusionierte "5 Island" mit Grapefruitschale mittels Sahnesiphon. Und es gab auch was ganz Neues zu bestaunen: Den "Banks Limited Editon I - The Endeavour". Diese Abfüllung, die auf 1743 Flaschen begrenzt ist, wird in Kürze in Deutschland erhältlich sein. Der Preis wird im Bereich um 300 EUR liegen. Ob einem der 43%ige 50:50-Blend aus je einem 16jährigen Jamaica- und Guyanarum (von Long Pond bzw. den Demerara Distillers) das wert ist, darf jeder selbst entscheiden. Mir hat der (fast) unendliche Abgang der reifen Destillate inklusive  Ecken und Kanten auf jeden Fall bestens gefallen.

Bezugsquellen: cocktailian und der wohlsortierte Einzelhandel
Gastrokontakt: a.schneider@beverage-brands.de / s.nitz@beverage-brands.de

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